Exkursion zur Ruhr-Universität in Bochum, Foto: Jan Kampshoff
In einem ersten Teil trafen sich Ende Mai Rund 40 Studierende aus Berlin, Bergamo, Breslau, Dortmund und Wien im Ruhrgebiet zu einer gemeinsamen Summer School im Rahmen des Projektes Big Beautiful Buildings, das StadtBauKultur NRW und TU Dortmund gemeinsam umsetzen. Eine Woche lang ging es in Exkursionen, Vorträgen und Diskussionen um Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der 1950er bis 1970er Jahre. Als Fallbeispiele dienten das Ruhrstadion und die Ruhruniversität in Bochum, das Wohnhaus Hannibal in Dortmund-Dorstfeld, das Forum Castrop-Rauxel und die Neue Stadt Wulfen. Für diese Architekturen und ihre städtebauliche Umgebung entwickelten die Studierenden neue Ideen, die von innovativen Nutzungsmischungen über Brandschutzkonzepte bis zur Imagekampagne die vielfältigen Aspekte nachhaltiger Planung umfassten.
Im Anschluss breiteten die Studierenden ihre Ansätze an den Heimatuniversitäten für eine Ausstellung vor. Vom 26. bis 27. Juli 2018 kamen die Teilnehmer dann erneut zusammen, um in der VHS Bochum ihre Ergebnisse öffentlich zu präsentieren. Die Ausstellung umfasste Beträge, in denen die Studierenden verschiedene Formate zur Vermittlung der Nachkriegsmoderne erprobte. So wurde am 26. Juli die Summer School mit einem Rundgang durch die Ausstellung eröffnet. Im Anschluss daran wurde eine Diskussionsrunde zum Thema „Wohnen in Großen Strukturen – nur Probleme?“ durchgeführt. Am 27. Juli startete der zweite Tag erneut mit einem Rundgang durch die Ausstellung. Darauf folgte eine Exkursion zur Ruhr-Universität Bochum mit dem Titel „Safari Ruhr-Universität – Campus neu erleben“. Am Nachmittag gab es ein Modell zur Erprobung unterschiedlicher Optionen für eine Umfeldgestaltung des Vonovia Ruhrstations in Bochum sowie einen Workshop zu Zukunftsperspektiven für das Rathaus in Castrop-Rauxel. Die unterschiedlichen Formate haben den Studierenden gezeigt, welche Möglichkeiten es gibt die Öffentlichkeit an das sensible Thema der Nachkriegsmoderne heran zu führen.
"Safari-Ruhr-Universität - Campus neu erleben", Foto: Uwe Grützner
Modell zur Umfeldgestaltung des Vonovia Ruhrstations in Bochum, Foto: Uwe Grützner
Parallel zur Summer School tauschte sich am 26. Mai das internationale Netzwerk aus, das die TU Dortmund im Kontext von Big Beautiful Buildings koordiniert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachrichtungen Architektur, Stadtplanung und Denkmalpflege diskutierten unter anderem über große Wohnungsbauprojekte in Großbritannien, Serbien, Polen und Deutschland. Entstanden einerseits im sozialistischem Osten, anderseits im kapitalistischen Westen, weisen die Geschichten dieser Bauten doch einige Parallelen auf und stellen die Akteure in ganz Europa heute vor ähnliche Herausforderungen im Umgang mit diesem Bestand.
Prof. Diana Böhm, Frankfurt University of Applied Sciences | Prof. Jan Kampshoff, Technical University Berlin | Prof. Christoph Luchsinger, Technical University Wien University | Prof. Izabela Mironowicz, Wroclaw University of Science and Technology | Prof. Maria Rosa Ronzoni, University of Bergamo
Im Laufe des Kulturerbejahres 2018 und darüber hinaus sind weitere Treffen zur Verstetigung des Netzwerks geplant. Weitere Informationen unter Projektbausteine!
Gruppenfoto in der VHS-Bochum, Foto: Uwe Grützner
Das Städtebauliche Kolloquium richtet im Sommer 2018 den Blick auf das Europäische Kulturerbejahr und insbesondere auf die Nachkriegsmoderne sowie auf die Herausforderungen, die sich in Verbindung mit dem städtebaulichen Kontext und dem langfristigen Umgang mit diesen Baustrukturen stellen.
Ausgehend vom Ruhrgebiet wird der Blick auf Europa gerichtet. Dazu werden Experten zusammenkommen und über Perspektiven der Nachkriegsmoderne diskutieren. Das Veranstaltungsformat des Städtebaulichen Kolloquiums besteht aus Vorträgen und daran anschließende Diskussionen. In diesem Jahr wird das Programm durch Filmvorführungen zur Nachkriegsmoderne ergänzt.
Fragestellungen Welche Erfahrungen haben Kommunen mit Strategien und Konzepten einer nachhaltigen Gestaltung der Nachkriegsarchitektur bisher gemacht? Welche Perspektiven bietet der Umgang mit dieser Epoche? Und welche Zielgruppen und Akteure gilt es einzubinden?
Dienstag, den 24. April 2018, 18:00 Uhr
Dr. Christoph Rauhut, Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Berlin; Das europäische Kulturerbejahr 2018: Anliegen und Zielsetzung
Tim Rieniets, Landesinitiative StadtBauKultur NRW | Yasemin Utku, TU Dortmund; Big Beautiful Buildings. Als die Zukunft gebaut wurde.
Thorsten Brokmann, Untere Denkmalbehörde, Herne; Von der Bedeutung von Zeitschichten und Zeitzeugen für die Stadtentwicklung
Diskussionsrunde mit Michael von der Mühlen, ehem. Staatssekretär, und Referenten
Moderation: Prof. Christa Reicher, TU Dortmund
Filmvorführung: „Moderne Großstadt Dortmund"
Dienstag, den 15. Mai 2018, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Johann Jessen, Universität Stuttgart; Großsiedlungen in kleinen Städten. Probleme, Herausforderungen, Perspektiven
Carsten Jasper, Fachbereichsleiter Grundstücksentwicklung Vivawest Wohnen GmbH; Von der Woldemey-Siedlung und anderen Wohnmodellen
Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Rolf Meyer, Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum mbH, und Referenten
Moderation: Prof. Dr. Stefan Siedentop, ILS Dortmund
Filmvorführung: „SOS Hamburger Nachkriegsmoderne" der HCU Hamburg
Dienstag, den 19. Juni 2018, 18:00 Uhr
Dr. Jürgen Dietz, Architekturkritiker und Journalist, Berlin; Kulturerbe Nachkriegsmoderne
Prof. Hubert Schulte-Kemper, Fakt AG Essen; Perspektiven für die neue Mitte Marl
Diskussionsrunde mit Martin Oldengott, ehem. Stadtentwicklung Castrop-Rauxel, und Referenten
Moderation: Barbara Thüer, Netzwerk Innenstadt NRW
Filmvorführung: Experimentelle Architekturfilme Wien, Paris, Rom